Inhalt des Dokuments
Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg No. 3:
1995, herausgegeben von J. H. Schroeder und W. Nowell
mit Beiträgen von W. Nowel, H. Ahrens, S. Berg-Hobohm,
R. Beschow, R. Bönisch, F. Brose, A. G. Cepek, G. Eckhardt,
M. Göthel, K. Grunert, H. Hanisch, D. Hellwig, P. Hoelzmann,
H. Jentsch, H.-J. Kohlase, H.-H. Krueger, C. Lehmann,
D. H. Mai, J. Marcinek, R. Möckel, D. Mudra, M. Müller,
P. Nestler, E. E. Neumann, S. Schretzenmayr, J. H. Schroeder,
R. Striegler, P. Suhr, F. Thiemig, F. Wendland, M. Werban
Buchhandelspreis 10,00 EUR
Verlagsinformationen
Unmittelbar nach der Friedlichen Revolution/Wende 1990 gingen die Geowissenschaftler aus Ost und West in Berlin und Brandenburg aufeinander zu, um einander kennenzulernen, um von einander zu lernen und miteinander weiterzuarbeiten. Exkursionen und Vorträge, Informationsveranstaltungen und Sammlungsbesuche sind bis heute nachhaltig bereichernde Erlebnisse für die Teilnehmer. Gemeinsame Projekte wurden zunehmend geplant und durchgeführt, darunter Qualifizierungsarbeiten von Studierenden vom Bachelor bis zum Doktor.
Für den geowissenschaftlich interessierten Laien wie auch für den regional befassten Fachmann wurden die Geo-Informationen für einige wichtige Regionen in der Reihe „Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg“ veröffentlicht. Die Kenntnisse vieler Erfahrungsträger vor Ort wurden auf diese Weise gesammelt und möglichst allgemein-verständlich dargestellt, damit erhalten und leicht zugänglich gemacht; die ausführliche Bibliografie bietet Ansätze zur Vertiefung. In jedem Führer wird in der größten erfassten Tiefe begonnen, der Schichtenaufbau bis an die Oberfläche dargestellt, die Morphologie der Oberfläche gezeigt sowie Rohstoff- bzw. Landnutzung und Naturschutz behandelt. Jede Region hat ihre Besonderheiten; die werden an entsprechenden Exkursionspunkten gezeigt.
In Nr. 3: „Lübbenau - Calau“ ist ein Teil des Braunkohlenreviers der Niederlausitz dargestellt. Seit mehr als 120 Jahren bieten die Braunkohletagebaue mit ihren Tiefen von bis zu 100 m imposante Einblicke in die quartäre und tertiäre Schichtenfolge. Dabei zielt der Abbau natürlich auf das Tertiär-Profil mit seinen Kohleflözen ab; notgedrungen müssen die darüberliegenden Schichten des Quartärs als Abraum vor der Kohlegewinnung abgetragen werden; auf diese Weise kann auch die Schichtenfolge des Quartärs detailliert untersucht werden. Des Weiteren ist von großer Bedeutung, dass die Abbaufronten der Tagebaue im Lauf der Zeit senkrecht zu ihrer jeweiligen Erstreckung verschoben wird: Man gewinnt also mit der Zeit ein dreidimensionales Bild. Beispielsweise kann man eine Rinne, die man im Querschnitt sieht, oder Schichten mit wechselnder Dicke dann in ihrer Längserstreckung verfolgen. Davon können Geowissenschaftler in anderen Gegenden nur träumen. Allerdings ändert sich infolge des Abbaufortschritts im Laufe der Zeit die Aufschluss-Situation im Detail.
Zum Glück haben eine Reihe von Geologen und Ingenieure - allen voran W. Nowel*, aber auch Beschow*, Bönisch*, Grunert*, Hellwig* und andere die anfallenden Informationen gesammelt und aufgearbeitet. - Reine besondere Aufgabe in dieser Region bieten Gestaltung und Nutzung der Bergbaufolgelandschaften (Möckel*).
Das Quartär umfasst and der Oberfläche einen älteren Endmoränenbogen im Süden, das Baruther Urstromtal und den jüngeren Endmoränen im Norden. Unteren anderen trugen in diesem Bereich Brose*, Hanisch*, Marcinek*, Striegler*, Suhr* und Marcinek* bei. Bemerkenswert und besucherfreundlich sind der Naturlehrpfad Luttchensberg und der Findlingsgarten Wanninchen (Grunert*, Mudra*). Ein Höhepunkt dieser Region ist zweifellos die reizvolle Spreewaldlandschaft (Kohlase*, Lehmann*, Werban*).
Diese Region lädt mit geologischem, morphologischem und landschaftlichem Reichtum zum Entdecken ein, fordert aber auch Fürsorge und Einsatz bei Schutz und Erhaltung.
Name* = Autor in diesem Führer
1. Vorwort | J.H. Schroeder & W. Novel | 1 |
2. Allgemeine Übersicht | W. Nowel | 4 |
3. Der geologische Rahmen | ||
3.1. Das Präkänozoikum | M. Göthel & K. Grunert | 10 |
3.2. Das Tertiär | ||
3.2.1 Stratigraphie und Sedimentologie | P. Suhr | 20 |
3.2.2 Die Seeser Sande | H. Ahrens | 31 |
3.2.3 Makro-Flora | D.H. Mai | 33 |
3.3. Das Quartär | ||
3.3.1 Gliederungsgrundsätze | A.G. Cepek | 36 |
3.3.2 Methoden der Quartärstratigraphie | A.G. Cepek & W. Nowel | 38 |
3.3.3 Stratigraphische Entwicklung | W. Nowel | 42 |
3.4. Lagerungsstörungen im Känozoikum | W. Nowel | 54 |
3.5. Lagerstätten | ||
3.5.1 Braunkohle und Entwicklung des Bergbaus | F. Thiemig | 61 |
3.5.2 Steine und Erden | P. Nestler | 70 |
3.5.3 Erdöl und Erdgaserkundung | S. Schretzenmayr | 75 |
4. Exkursionsziele | ||
4.1 Der Braunkohletagebau Seese-Ost und Umgebung | ||
4.1.1 Geographische Lage und geologische Situation | W. Nowel | 77 |
4.1.2 Das Pleistozän im Tagebaufeld Seese-Ost | W. Nowel & D. Hellwig | 78 |
4.1.3 Der 2. Lausitzer Flözhorizont im Tagebau Seese-Ost | R. Bönisch | 88 |
4.1.4 Spuren des Braunkohlentiefbaus | F. Brose | 94 |
4.1.5 Ur- und Frühgeschichte | S. Berg-Hobohm | 98 |
4.2. Das Umfeld der ehemaligen Tagebaue Seese-West, Schlabendorf-Nord und Schlabendorf-Süd | ||
4.2.1 Eem-Vorkommen von Schönfeld | R. Striegler | 101 |
4.2.2 Naturlehrpfad Luttchensberg | Mudra & Grunert | 112 |
4.2.3 Findlingsgarten Wanninchen | K. Grunert | 114 |
4.2.4 Restloch 12 Fürstlich Drehna | W. Nowel | 116 |
4.2.5 Lagerungsstörungen im Tagebaufeld Schlabendorf-Süd | R. Beschow | 119 |
4.2.6 Die nordische Geröllgemeinschaft aus der Lausitz | H.-H. Krueger | 127 |
4.2.7 Hochhalde Buckow | H. Jentsch | 131 |
4.2.8 Naturschutz im Gebiet der ausgekohlten Braunkohlenfelder Seese und Schlabendorf | R. Möckel | 132 |
4.3. Die Calauer Schweiz | ||
4.3.1 Geographische Lage und Morphologie | W. Nowel | 140 |
4.3.2 Geologische Verhältnisse | W. Nowel | 141 |
4.3.3 Geologische Exkursionsziele: Silber-Berg, Stegschänke & Goldborn, Ton- & Kiesgrube Plieskendorf, Buchwäldchen, Kessel-Berg, Weißager Berge, NE Lukaitz,Frei-Berge, Muckwar, Luttchenstein | W. Nowel & P. Suhr | 145 |
4.3.4 Landschaftökologische und hydrologische Bedeutung | R. Möckel | 157 |
4.4. Der Niederlausitzer Grenzwall zwischen Bronkow und Gehren | ||
4.4.1 Geographisch-geologische Übersicht | W. Nowel | 163 |
4.4.2 Geologische Exkursionsziele: Teufelsteine v.Königs-Berg u. Kemmener Forst, Steinbruch am Finkenberg, Kiessandgrube Babben, Kalkgruben Kleinbahren, Tongruben Crinitz u.Umgebung | H. Hanisch | 165 |
4.5. Der Oberspreewald | ||
4.5.1 Geographisch-geologische Übersicht | W. Nowel | 172 |
4.5.2 Geologisch und lanschaftlich interessante Exkursionsziele: Kahnfährhafen Lübbenau, Spreewalddorf Lehde, Wanderung Lübbenau - Lehde, Leipe, Burgdorf, Burger Schloßberg und Bismarck-Turm, Willischza, Waldschlößchen und Hafen II, Hotel Eiche und Polenzschänke am Hochwald | W. Nowel & H. Jentsch | 174 |
4.5.3 Die Spree und der Spreewald | H.-J. Kohlase | 181 |
4.6. Der Jungmoränenbereich | ||
4.6.1 Brandenburger Eisrandlage und Baruther Urstromtal | F. Brose & J. Marcinek | 189 |
4.6.2 Neu Zaucher Weinberg | H. Jentsch | 196 |
4.6.3 Kiesgrube Dollgensee | F. Brose | 198 |
5. Böden | E.E. Neumann | 203 |
6. Bergbaufolgen | P. Nestler | 224 |
7. Wasserhaushalt und Braunkohleförderung in der Lausitz | G. Eckhardt | 232 |
8. Schwermetallbelastung der Sedimente der Spree | P. Hoelzmann | 237 |
9. Biosphärenreservat Spreewald | M. Werban | 243 |
10. Volkskunde des Spreewaldes | C. Lehmann | 250 |
11. Sehenswerte Baudenkmäler, Parks und Gärten im Exkursionsgebiet | F. Wendland | 252 |
12. Verwendete und weiterführende Literatur | 257 | |
13. Karten des Exkursionsgebiete | W. Nowel & J.H. Schroeder | 266 |
14. Fachausdrücke kurz erklärt | M. Müller | 268 |
15. Individuelles Exkursionsverzeichnis | 280 |