Inhalt des Dokuments
Naturwerksteine in Städten Deutschlands: Bestandsaufnahme und Öffentlichkeitsarbeit (neu: http://www.steine-in-der-stadt.de)
Ursprüngliche Initiativgruppe: Prof. Johannes H. Schroeder (TU Berlin), Dr. Gerda Schirrmeister (Geowissenschaftler in Berlin u. Brandenburg e.V.), Dr. Angela Ehling (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe); Koordinator war von 2005 - 2015 Prof. J. H. Schroeder.
Koordinatorin seit 11.04.2015: Dr. Annette Richter, Oberkustodin Naturkunde, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Abt. Sammlungen u. Forschung Geowissenschaften, Willy-Brandt-Allee 3. 30169 Hannover; E-Mail: Annette.Richter@landesmuseum-hannover.de [2]. Mit Fragen, Anregungen oder Beiträgen zum Netzwerk wenden Sie sich bitte an Dr. Richter!
Neue Internet-Site: Im April 2015 hat Dr. Andreas Peterek vom Geopark Bayern-Böhmen (andreas.peterek@geopark-bayern.de [3]) die Aufgabe der Darstellung des Netzwerkes im Internet übernommen. Die Gestaltung der eigenen Site http://www.steine-in-der-stadt.de [4] ist mittlerweile weit fortgeschritten: Aktuelle Informationen findet man nur dort! Während einer Übergangsphase werden sich die Inhalte der neuen Site und dieser z.T. überlappen und z.T. ergänzen. Ansprechpartner für die Netzwerk-Site und entsprechende Information ist Dr. Peterek.
Grundgedanken
In den vergangenen zehn Jahren ist Geowissenschaftlern verstärkt die Präsenz der Naturwerksteine im Stadtbild bewusst geworden: In mehr Orten, als man ohne Weiteres wahrnimmt, sind Bestandsaufnahmen gemacht worden; in mehreren Orten wie z.B. Hannover, Münster, Leipzig und Berlin werden thematische Führungen angeboten; in einigen Orten wie z.B. Bremen und Berlin, jüngst auch in Bonn, Lübeck und Hannover sind Führer zu den Naturwerksteinen erschienen, einige geowissenschaftliche Sammlungen haben das Thema aufgegriffen und dargestellt z.B. im Mineralogischen Museum von Münster und in der BGR Außenstelle in Berlin; auch temporäre Ausstellungen hat es gegeben z.B. in der Urania Berlin. An manchen Stellen ist mit Steinen als solchen in ihren Variationen bewusst künstlerisch gestaltet worden, z.B. in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna mit dem Chemnitzer Porphyr. (Jeder von Ihnen hätte sicher jeweils eine Reihe von Beispielen beizutragen, möglicherweise auch eindrucksvollere.)
Das alles ist nichts prinzipiell Neues: Man erinnere sich an Burre,
der schon 1926 die Steine in der Berliner Architektur darstellte, oder
an die Weimarer Schule von Seidel oder die Arbeiten von
Geldhauser/Grimm/Hugues (1962 - 1992) in München, die Arbeiten von
Priese in Leipzig, von Beeger in Dresden, die von Fürst in und um
Bamberg und viele andere in verschiedenen Städten. Natürlich gab und
gibt es solche Aktivitäten auch jenseits unserer Grenzen, ob nun in
Wien, in St. Petersburg, in Fribourg (Schweiz), in London, Washington
D.C. oder Albuquerque NM, U.S.A. - um nur ganz wenige Beispiele zu
nennen. In der Vergangenheit waren häufig geowissenschaftliche
Tagungen/Kongresse Auslöser für derartige Zusammenstellungen. Ein
weiteres motivierendes Element war und ist die Denkmalpflege, in deren
Verlauf entsprechende Spezialinformationen gefragt sind; dabei
beschränkt sich die Fragestellung jedoch meist auf das eine oder
andere bestimmte Gebäude.
Mittlerweile - örtlich auch
durch das Jahr der Geowissenschaften 2002 verstärkt - ist dieses
Thema als Element geowissenschaftlicher Ausbildung und
Öffentlichkeitsarbeit entdeckt und aktiviert worden. Die Erfahrung in
Berlin zeigt: Nicht nur Geowissenschaftler, Architekten und Steinmetze
interessieren sich dafür, sondern eine breite Öffentlichkeit. Das
mag hier belegt werden am Berliner Beispiel, bestritten im
Wesentlichen von G. Schirrmeister: Zu den in 14 Jahren von ihr
gestalteten 340 Führungen kamen über 5000 Teilnehmer, Tendenz
deutlich steigend; zeitweise waren die Führungen in das offizielle
touristische Programm der Stadt eingebunden. Ähnlich werden z.B. in
Tübingen oder Herford Naturstein-Führungen vom Fremdenverkehrsverein
angeboten. Auch sonst hört man von lebhaftem Interesse.
Nicht zu unterschätzende Nebenprodukte dieser Arbeit sind die fachlichen Querverbindungen von Geowissenschaftlern zu Architekten, Steinmetzen, Restauratoren, Baugeschichtlern und Denkmalpflegern, bisweilen auch Künstlern: Sie alle schauen den gleichen Stein ja mit anderen Augen und anderen Absichten bzw. Erfordernissen an. Für sie alle bieten die Bestandsaufnahme und die ableitbare Information über die Eigenschaften des Gesteins wichtige Voraussetzungen für ihr Tun.
Aufgabenstellung
Es besteht Bedarf für Information über vergleichbare Bestandsaufnahmen bzw. Führer: Jemand der einmal in einer Stadt begeistert wurde, schaut sich auch anderswo um und möchte es wissen: Wo wurde welcher Stein genutzt? Wo kommt er her? Wie alt ist er? etc. Insofern ist es plausibel, ein Netzwerk zu entwickeln, durch das Information vermittelt wird.
Eine weitere Begründung liegt jedoch auch in der mühevollen Gewinnung und Gestaltung der Information: Erfahrungsgemäß wird diese Information häufig von passionierten Einzelkämpfern gesammelt, oft genug ohne oder mit relativ geringer institutioneller Unterstützung. Bei der Gestaltung steht der mit Kenntnis beladene Geo-Mensch oft ziemlich alleine da, und deshalb bleiben viele dieser Informationen in irgendwelchen Schubladen liegen oder werden unter günstigen Umständen irgendwann in Form von Skripten oder Diplomarbeiten zusammengefasst; allzu selten werden sie allgemein zugänglich und bleiben somit erhalten.
Ziele des Netzwerks:
- das Mitteilen und Austauschen von Information, zweckmäßigerweise durch Internet und E-mail,
- wechselseitige Anregung und
Unterstützung bei Informationssammlung, -bewältigung und
-auswertung,
Modelle für und Unterstützung bei Gestaltung und Präsentation, - Mehrfachnutzung von Darstellungen allgemeiner Art sowohl für eigene Zweck wie möglicherweise als Lehrmaterial in Schulen,
- Gemeinsame Erstellung von Sonderausstellungen allgemein zum Thema Naturwerkstein oder zu speziellen Naturwerkstein-Themen,
- Bildung thematischer oder regionaler Arbeitsgruppen,
- Bundesweite Darstellung in einem Exkursionsführer "Steine in deutschen Städten".
Kontakt
Dr. Annette Richter, Oberkustodin Naturkunde, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover. Abt. Sammlungen u. Forschung Geowissenschaften, Willy-Brandt-Allee 3. 30169 Hannover; E-Mail: Annette.Richter@landesmuseum-hannover.de [5].
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